In den Kommentaren finden sich - nach und nach - die köstlichen Briefe!
N°1
N°2
N°3
N°4
N°5
N°6
N°7
N°8
N°9
N°10
N°11
... comment
13. August 2011
"Avanti Avanti! Avanti! Die Tavernen sind voller Chianti..."
Dieses Lied im Ohr und Vico Torriani, Grete Weise sowie Atze Brauner im Lancia vor Augen, machte ich mich auf den Weg in das Land, in dem laut Heinz Erhardt die Pommeronen und Zitranzen blüh'n.
Vielleicht würde sich auch die Gelegenheit ergeben, die Apfelbäume an der Via Appia zu zählen?
Ausgestattet mit einem reichhaltigen Wortschatz ("Quanto costa?") ging es los, Frau Bona! Nach Berlusconien, so es noch da ist, weil die Gefahr, daß es von üblen Spekulanten, die den Journalisten gleich, immer nur Müll über das Schöne kippen, sich dieses Kleinod der abendländischen Kultur mittels Bier... äh... Eurobonds unter den Nagel reißen, ist in den letzten Wochen deutlich gestiegen.
Daheim hatte ich gehofft, mir noch einige exklusive Reisetipps bei den umliegenden Pizzabäckern einzuholen. Daraus wurde leider nichts!
Die erste Pizzeria war bereits wegen der Sommerferien geschlossen und der Inhaber auf Heimaturlaub - auf Rhodos! Die zweite Pizzeria war auch nicht auskunftsfähig. Zwar hatte sie geöffnet und der Inhaber sehr freundlich, er konnte mir aber beim besten Willen nichts über mein Reiseziel erzählen. Der Grund: Er war noch nie dort gewesen. Aber falls ich einmal in seinen Heimatort bei Adana Urlaub machen wollte, würde er mich selbstverständlich einladen sein Gast zu sein und seine Familie solle ich kennenlernen etc. pp.
Bevor er mich über den Tresen hinweg verheirateten konnte, verließ ich das Lokal..
Naja, und dann bin ich eben ohne Kenntnisse des Reiseziels mal einfach so ins grün-weiß-rote hinein losgebraust. Mitten in der Nacht. Der Vorteil von "Mitten-in-der-Nacht-losbrausen": Man mindert die Gefahr, die Ausreise durch unfreiwillige Aufenthalte auf der Autobahn zu verlängern.
Der Nachteil: Man sieht nichts von der Gegend! Dabei bin ich ein großer Freund von Gegend. [*lach, genau. Wer erinnert sich nicht an des Kööönstlers Beschreibungen von Gegend auf Bali!]
Einzig die Beleuchtung im Bernhardiner-Tunnel erinnere ich aus der Schweiz. Aber das war nicht so schlimm und auch gar nicht mein Ziel, die Schweiz. Die ist auch viel zu teuer, Frau Bona! Guck mal, ein Franken, der ist fast soviel wert wie ein Euro! Ich reise ja stets mit leichtem Portemonnaie, da war keinerlei Spielraum für einen Espresso für 2,20..
Beste Grüße, Eric Prieditis.
... link
... comment
Liebstes Fräulein Bona,
nachdem ich die Schweiz durchmessen hatte, ohne auch nur eine einzige Bank, äh, Sehenswürdigkeit betrachten zu können - es war ja dunkel gewesen - erreichte ich mein Ziel: Berlusconien!
Festungsgleich, in Beton gegossen, so empfing es mich.
Ich habe mich dann erst einmal ausgeruht. Nach dem Ausruhen habe ich dann von der Terrasse meines temporären Domizils die Gegend angeguckt. Und zwar in dieser Reihenfolge: Gegend links, Gegend geradeaus, Gegend rechts und Gegend hinter- ach nein, da war die Hauswand!
Aber es würde sich bestimmt noch eine günstige Gelegenheit ergeben, auch die rückwärtig angebrachte Gegend zu bestaunen. Es wäre doch sonst sehr schade ums schöne Geld gewesen. Doch bevor ich das Unternehmen "Gegend hinter dem Rustico betrachten" anging, galt es zunächst einmal, einige Grundnahrungsmittel einzukaufen.
Das war schon eine gewaltige Energieaufwendung und verlangte einigen Mut, denn die Straßen hier, wie soll ich sagen, das hat was von Norwegen. Also, hm, einfacher: Stellen Sie sich einen gut ausgebauten Fahrradweg vor. Nicht ohne Grund war der Fiat 500 ein Verkaufsschlager. Damit meine ich die Version 1.0!
Also, ich hatte Mitleid mit den Niederländern, die mir begegneten. Denn selbst ohne Zusatzspiegel mussten sie in jeder Kurve umständlich rangieren, und wenn dann noch Gegenverkehr kam.... - Junge, junge, junge...
Die Enge der Straßen kann man aber noch anschaulicher beschreiben: Hier gibt es Hauseingänge, bei denen die Bewohner erst über an der gegenüber liegenden Straßenseite angebrachte Spiegel nachsehen müssen, ob ein gefahrloses öffnen der Türe überhaupt möglich ist! Vom Verlassen des Hauses gar nicht zu reden.
Aber eigentlich wollte ich vom Einkauf berichten. Ich könnte auch etwas über das örtliche Krankenhaus erzählen, weil ich daran vorbeifuhr. Erinnern Sie mich bei Gelegenheit daran! Vielleicht wissen Sie noch, ich hatte doch damals auf Bali geschrieben, daß es unter allen Umständen zu vermeiden gelte, in einem der dortigen Lazarette zu verenden. Da hatte ich ja noch keinerlei Kenntniss von diesem hier! Alleine die Außenwirkung mit den zerschlagenen Fensterscheiben...
Doch nun zum Einkauf, galt es doch, grundlegende Bedürfnisse zu befriedigen, die da hießen: Nudeln und Getränke.
Tja, und dann war das nämlich so in dem Supermakrt: brechend voll war es dort! Und weil es so voll war wie in einem Glas Spreewaldgurken, hatte ich genügend Zeit, mir auch noch die diversen Spezialitäten etwas genauer anzuschauen.
Da gab es zum einen Mozzarella-Käse. Den lustigen, rundlich geformten mit dem außergewöhnlichen Radiergummi-Geschmack. So erinnere ich es jedenfalls von daheim. Für gewöhnlich kauft man ihn hier im 3 kg Gebinde.
Ob er in Italien ein anderes Aroma entfaltet, daß kann ich nicht sagen. Ich kaufe doch keine 3 kg Käsekugeln, in Salzlage noch dazu! [Warum der Herr Kööönstler daheim wohl Radiergummi isst..?]
Vielleicht, so dachte ich messerscharf nach, kaufen sie hier gar nicht den Mozzarella des Mozzarella wegens. Vielleicht, dachte ich noch schärfer, kaufen sie ihn hier der Salzlake wegen?!
Salz bekommt man nämlich nicht so einfach, mir nichts, dir nichts im Supermarkt! Ha! Der Salzhandel ist nämlich monopolgeschützt nur in eigens dafür eingerichteten Salzverkaufsstellen käuflich zu erwerben. Tabakwaren übrigens auch. Vor den Türen hängt dann, so ähnlich wie in Frankreich, ein Schild auf dem die Verkaufsabsicht zum Ausdruck gebracht wird, etwa so:
*Ja, gut, die Schrift steht natürlich AUF dem Schild, nicht daneben.. ich hab das falsch geschätzt... na und? ;o)
Briefmarken gibt es auch, und Lotto. Aber nicht in jedem "Tabacchi". Manchmal gibt es nur Tabak und Lotto, dafür weder Briefmarken noch Salz. Auf dem Schild steht dann auch nur "Tabacchi", zusätzlich zum "T". Manchmal gibt es Lotto, Tabak und Briefmarken. ohne Salz, dafür Kaffee und Getränke am Tresen, zum direkten Verzehr gedacht. Das ist dann folglich eine "Bar Tabacchi". Manchmal gibt es dort dann auch nur Tabak und Getränke, ohne Briefmarken, Salz und Lotto. Da muss man eben einfach mal fragen...
Ein freundliches "Quanto costa?" hilft einem hier immer weiter, selten wird einem auf diese Frage mit "niente!" geantwortet! Soweit der Exkurs.
Weitere Spezialitäten, an denen mich mein schlendernder Gang vorbeiführte waren deutsches Weizenbier, Bier aus Holland, Belgien, Mexiko, Schottland, ja, sogar Kastanienbier von der Insel Korsika! Das hab ich aber alles nicht gekauft, sondern schlurfte weiter - zur Mortadella!
Boah! Ey!
Ehrfurchtsvoll blieb ich vor diesem Monstrum von Schinkenwurst mit Speck stehen.
Sagte ich Wurst? "Es" hatte die Ausmaße einer Kanone aus den napoleonischen Kriegen. Zwecks Vergleichsgröße können sie, wertes Fräulein Bona, der Siegessäule einen Besuch abstatten.
1 güldene Kanone = 1 Mortadella. Total bekloppt, wenn Sie mich fragen. Wer soll denn sowas essen? Spontan fiele mir nur dieser eine TV-Hansel aus Deutschland ein, der immer nach gigantischen Portionen Ausschau hält, großspurig einen Speiseversuch unternimmt und dann die Hälfte auf dem Teller liegen lässt. Der hat aber auch eine ganz andere Statur, als beispielsweise die Italiener, die ich bislang hier sah.
Mag sein, daß man hier, im Land der fliegenden Hände, mehr Energie verbraucht. Nämlich durch den Einsatz dieser Hände bei jedweder Gelegenheit. Oder während eines Gesprächs. Sogar beim telefonieren werden die Hände unterstützend eingesetzt....
Ach, jetzt habe ich in meinem Schlendrian gänzlich vergessen, daß mit der Salzlake aufzulösen! Also, weil das mit dem Salzkauf zu umständlich ist, kauft man hier also oft die Radiergummi - Verzeihung! - Käsekugeln in Salzlake. Aber, der Platz auf dem Papier neigt sich dem Ende, ich berichte im nächsten Brief darüber! Viel Spaß mit dem neuen Kartenspiel und beste Grüße,
... link
Ich möchte noch darauf hinweisen, das ich die Karten gezinkt habe. Sicherlich bemerkten Sie es bereits... =)
... link
... comment
... link
... comment
Die Salzlake, Fräulein Bona, ich hatte es Ihnen ja versprochen. Wie weit war ich überhaupt gekommen? Achja, jetzt weiß ich es wieder.
Die Italiener kaufen also die Salzlake und nehmen den Kugelkäse billigend in Kauf, weil es bequemer ist, das Salz auf diese Weise einzukaufen.
Ansonsten müssten sie schließlich die diversen Salz-und-Tabakbars abklappern und das ist dann doch recht umständlich.
Die Salzlake ist manniglich zu verwenden. Man kann z.B. die Lake in der Sonne stehen lassen und warten, bis das Wasser verdunstet ist. Dann erhält man das reine Salz. Oder, man kann in der Lake direktemang die Nudeln kochen! Und Nudeln, hey, das war doch genau das, wonach ich suchte!
Nudeln, die heißen hier übrigens Pasta. Das erwähne ich für diejenigen, die es interessiert und etwas genauer wissen wollen. [Jetzt weiß ich woher dieses Hintergrundgeräusch kommt - da wackeln Tassen..!]
Außerdem sollte man noch Pulpe dazu kaufen, dan sit das schmackhafte Mahl schon fast fertig zubereitet. Ich war im Glück!
Naja, nicht ganz. Im Angebot des Supermarktes mangelt es mir ein wenig am touristischen Spezialangebot.
Es gab nämlich keine "Toskana-Bilder". Sie wissen schon, so eine Terracotta-farbene Landschaft, mit einigen hellen Würfelhäuschen im Hügel und 2-3 Zypressen dabei - gibt es doch bei uns in nahezu jedem Baumarkt, oft sogar auf echter Leinwand gedruckt, bestimmt haben Sie auch schon eins. [*hüstl]
Hier allerdings suchte ich danach vergebens! [Malen Sie
Ohne Toskana ist Italien nicht Italien, also echt jetzt! Wenn Sie mich fragen und eine Vielzahl unserer SPD-Politiker. Schreiben Sie denen doch mal, hazu haben Sie jedes Recht!
Ich schaue mir jetzt mal von der Terrasse die Gegend an.
Liebste Grüße,
Ihr Eric Prieditis.
... link
Sehr schön.
Vielen Dank an Frau Bona, für das tolle "ins Bild setzen" und an den Kööönstler für die grandiosen Briefe : )
Ich hab mich bislang immer vor Goethes Italienreisen gedrückt, aber diese hier - die macht richtig Spassss : )
... link
Und den Radiergummi gibts im Tabacchi ... ach, wie schön kann Berlusconien sein, in Schrift und Bild, wenn die Hände mal stillstehen. Isch bin veaschosse in ihre Spielkarten %) Bei uns gezinkten älteren Herren sieht nach elf Bier auch keiner mehr, was gespielt ist.
... link
... link
... link
*tee anbiet*
... link
Hier schonmal ein Bild vom örtlichen Lazarett:
Man riet mir, bei Verletzungen jedweder Art wäre jeder Versuch wert, sich zwecks Wundversorgung in die Confederaziun svizra zu schleppen...
... link
das ist nicht wirklich noch in betrieb...
der briefträger scheint seine arbeit indes komplett eingestellt zu haben,
mysteriös!
ich hätte noch ihren brief vom 23. august zu bieten - aber ich hatte eigentlich vor, der chronologie zu folgen...
... link
Ich habe das Gebäude in seiner ganzen Länge fotografiert, wenn Sie es sehen wollen, kurz bescheid geben ;o)
... link
Die Karten wurden bestimmt als Plastikgeld einsortiert und...entwendet!? Hätte der Berlusconi doch nur früher die 45 Mrd. Sparpaket nach unten korrigiert! Sapristi!
... link
... link
wunder gibt es immer wieder*sing
heute oder morgen
können sie geschehn
gerade eben alle sieben aus dem briekasten gefischt! noch ungeöffnet... aber spääääter!
*freu
... link
Ich freu mich auch! Und bin gespannt, was ich da so alles schrub. Denn:
"Wer sich erinnern kann, war nicht dabei!"
... link
... comment
Wertes Fräulein Bona,
ich weiß gar nicht so recht, was ich Ihnen schreiben soll, denn seit nunmehr 3 Tagen steht hier alles still.
Erst der Sonntag, da war nix! Zumindest habe ich hier in meiner Einsiedelei am Berg nichts wahrgenommen. Ich bin dann mal, vor lauter Langeweile und ein Stückweit aus Neugier, an den Ceresio (so heißt der hübsche Bergsee).
Viel zu entdecken gab es allerdings nicht. Halt! Vielleicht darf man den Stau an der schmalen Uferstraße als Entdeckung bezeichnen.
Sonnstag ist in Italien nämlich "Corso" angesagt! Mit Kind & Kegel wird flaniert oder der Tag im Auto im Stau verbracht. Heutzutage sind es übrigens, ähnlich wie bei uns, nicht mehr 10 Kinder sondern nur noch 0,8.
Aber dennoch scheint dem Fahrzeugführer die Enge des PKW so erdrückend, daß zumindest ein Arm aus dem Fenster hängend, im italienischen Fahrtwind Entspannung sucht. Natürlich aus dem Fahrerfenster.
Herr Hasselhoff- nein, nicht der Ministerpräsident, der von Baywatch, der, der damals mit seinem schönen Schlager: "I've been looking for freedom" die Maueröffnung in Berlin erst möglich machte und obendrein für einen Wirtschaftsaufschwung bei den Karrosseriebauern und Spenglern sorgte, weil viele Autofahrer den Takt dieses Schlagers mit einem aus dem Fahrerfenster hängenden Arm auf die Fahrertüre ihres Autos trommelten - ja, dieser Herr Hasselhoff (kurz: "the Hoff") hätte seine wahre Freude an diesem, hier zahlreich präsentierten tertiären Geschlechtsmerkmal: "Arm-lässig-aus-dem-Fenster-hängen-lassen", gehabt.
Die Damen machen das nämlich nicht, denn sie sitzen wenn überhaupt, auf der Beifahrerseite. Das wäre dann auch zu gefährlich, denn ab und zu findet man den ein oder anderen herrenlosen Rückspiegel auf der Straße liegen.
Wie bereits beschrieben, sind die Wege doch recht schmal und ein zwischen Bergmassiv und Auto eingequetschter Arm wirkt wenig dekorativ. Und das ist den Menschen hier doch sehr wichtig, ihr Äußeres, da liegen sie auch viel Wert drauf!
Apropos Maueröffnung: Früher, da haben wir bei uns oft Scherze über lange Schlagen vor Einzelhandelskaufhäusern gemacht: "Na? Was gibt es denn heute? Brot oder Jeans?" oder "Seitdem Breschnew an der Macht ist, hat sich das Anstehen für Möhren um durchschnittlich 15 Minuten verringert."
Jetzt steht man für nichts mehr an, mit Ausnahme eines kostenlosen Stücks Natur...
Am Montag war Nationalfeiertag!
Der wird hier ebenso freudentaumelnd gefeiert wie bei uns der 3. Oktober. Das ist nämlich so eine Sache mit den beiden Italien. Also, die im Norden, die haben zu denen im Süden ein etwas, äh, verspanntes Verhältnis. Wie sich das im Süden verhält, das kann ich nicht sagen, ich sitze derzeit im Norden. Und denen geht es sehr schlecht!
Hier verdienen zwar einige Menschen einen schönen Batzen Geld, mehr Geld als sonstwo auf der Welt. Aber das fällt nicht so auf, weil, von Mailand in Italien, bis Lugano in der Schweiz, das ist nur ein Katzensprung, wenn Sie diesen Wink mit dem Zaunpfahl deuten können.
Außerdem gibt es in der Schweiz eine italienische Stadt, die hauptsächlich aus einem Casino besteht. Die Stadt heißt auch so ähnlich: Casino d'Italia, oder so.
Im Süden gibt es nicht so viel Wirtschaft. Damit aber auch die armen Menschen im Süden mal ein Päckchen Zigaretten im Laden kaufen, oder auch mal zum Zahnarzt gehen können, muss man im Norden ein bisschen Geld einsammeln und es im Süden verteilen. Bei uns heißt das: Länderfinanzausgleich.
Alles weitere dann morgen,
Ihr
Eric Prieditis.
... link
Die Dame ist ein Traum!
... link
... comment
Liebe Frau Bona,
der Länderfinanzausgleich war mein Thema, vielleicht erinnern Sie sich noch daran. Ich will mich gar nicht so sehr darüber auslassen, ich bin schließlich Gast in diesem Land.
Wunderschön übrigens das Land! Mit den Palmen, dem Feigen- und dem großen Judasbaum vor meinem Rustico...
Also ich mache es relativ kurz:
Die hier aus dem Norden, die haben aus dem einen Topf, in den die mit Geld einzahlen (nach Meinung derer aus dem Norden sind es sowieso nur die aus dem Norden, die Zutaten in die Suppe geben). Moment, weil es so kompliziert ist, habe ich den Faden verloren...
Kurzum: Norditaliener haben eine Bezeichnung für nichtnorditalienische Menschen entwickelt, die ganz bös ist und die man auf gar keinen Fall mal eben so aus Spaß äußern sollte!!!
Ich werde es Ihnen, liebstes Frl. Bona, nicht verraten!
Solche Geschmacklosigkeiten zu schreiben, verbietet mir der Anstand. Außerdem möchte ich vermeiden, eine irgendwie gefühlte Verantwortung tragen zu müssen, falls ein halbstarker Racker dieses böse Wort durch das bloße mitlesen, sei es in der U-Bahn oder sonstwo, erfährt und es dann in der nächstbesten Osteria da Luigi zur Anwendung bringt.
Ratzfatz hat man dann ein paar maßgeschneiderte Schuhe! Aus Beton, womöglich!
Das ist natürlich reine Spekulation meinerseits, gepaart mit gepflegten Vorurteilen. Und obendrein ist das alles eine Angelegenheit der Familie, in die man sich nicht einmischt!
Überhaupt ist dem Italiener die Familie das, was z.B. den ehemaligen Mitgliedsstaaten des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe die Innenpolitik war: Eine interne Angelegenheit, die keinerlei guter Ratschläge von Außen bedarf, seien sie noch so gut gemeint.
Ja, Understatement und Zurückhaltung sind hier hehre Werte, mit denen man glänzen sollte. Vor allem, wenn man wie ich, die Landessprache nicht beherrscht - nein, wenn man sie überhaupt nicht spricht! Das ist eine gänzlich neue Erfahrung für mich.
In Norwegen gint es hervorragen mit Niederländisch. Jeder zweite Norweger ist bekanntlich Physiotherapeut und hat in den Niederlanden studiert.
In Frankreich kamen die bei mir längst erfolgreich verdrängt geglaubten Vokabeln wieder zum Vorschein und in Österreich, da spricht man ein ganz annehmbares Englisch.
Aber hier?
Hier merke ich stets, wie sich in meinem Kopf ein Mischmasch aus Latein/ Spanisch/ Französisch/ Deutsch/ Englisch/ etc. bildet, welches ich dann auch noch ausspreche!
Ein Beipiel gefällig?
"Salve! Uno stampa pour una lettera prioritaire, por favor!"- Und das ist nur eines von vielen Beispielen.
Tja, und dann war Dienstag.
Noch ein Feiertag!
Dieses Mal ein regionaler, zu Ehren des Heiligen Habichvergessen. Jedenfalls dankt man ihm, daß vor ca. 1 Jahren die Cholera überwunden wurde. Huch, es waren wohl doch 160 Jahre.
Zu diesem Anlaß gaben die zahlreichen umliegenden Glockentürme mit ihren elektronisch geregelten Glockenspielen Dauerfeuer. Abends spielte dann noch das örtliche Trommler- und Posaunencorps zum mitprozessiieren auf. Deren tiefreligiöses Highlight zu später Stunde war der schmissig aber zugleich auch außerordentlich lässig und "frei" intonierte Schlager: "Eye of the tiger".
Der "Rocky"-Titel. Das passte hervorragend, fand ich. Alleine der Berge wegen und so. Ansonsten verbrachte ich den Tag à la Hermann Hesse, auf der Terrasse sitzend, mit Hut auf dem Kopf und Decke über den Knien gelegt. Famos!
Ach, da fällt mich noch ein: Am Nationalfeiertagsmontag stand ich gegen 6.00 Uhr morgens auf und mabe mein Rustico feucht gewischt. Einfach so, weil ich es wollte!
Es hatte nämlich unterstützend geregnet und die Fenster waren geöffnet (gewesen).
Die herzlichsten Grüße, Ihr Eric Prieditis.
... link
alle hässe sin' verbräscha,ähm... joa. glockengeläut kann so viel freude spenden!
denn sie klaue aschebäscha!
... link
... link
... comment
Liebes Fräulein Bona, ich schreibe ein wenig in Schreibschrift, weil man die seit dem neuen Schuljahr in Hamburg gar nicht mehr kennen tut!
Daran sind die vielen Feiertage schuld! Also, schuld haben sie daran, daß man gar nicht weiß, womit man sich beschäftigen soll! Das nimmt balinesische Ausmaße an! Sie erinnern sich vielleicht noch. Auf Bali hat der Kalender 210 Tage und 200 davon sind Feiertage. Dort gibt es allerdings immer einen Muselmann oder Chinesen, der das Geschäft übernehmen kann. Hier ist alles geschlossen. Zu recht!
Man muss auch mal runterkommen, alles schleifen lassen. So wie die dort drüben am anderen Ufer - in der Schweiz. Aber dazu später mehr.
Heute ist Mittwoch, der erste Tag in dieser Woche, der a| kein Feiertag ist und b| an dem der Einzelhandel seine Pforten wieder geöffnet hat. Mit Ausnahme der lokalen Polizei, die ist nur Dienstags und Donnerstags im Büro erreichbar, außer an Feiertagen.
Es gibt noch eine mit Stacheldraht umzäunte Kaserne der Carabinieri, die ist aber eigentlich nicht für Zivilisten zugänglich.
Und mit Ausnahme der Post. Dort hing noch der Zettel, daß gestern auf Grund des Feiertags geschlossen sei. Die regulären Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag von 8.30 -14.30, Samstags bis 12.30 Uhr.
Eigentlich ganz schön kundenfreundlich, wenn man bedenkt, daß es bei uns eigentlich gar keine Postfilialen mehr gibt. Und wenn ich dazu dann noch die Einwohnerzahl bedenke... Bei uns, da müßte ich zur nächsten Post bestimmt 10 km laufen. Hier dagegen sind es 3 km. Dort befindet sich dann auch der regionale Briefkasten. Es lässt sich also nicht vermeiden, daß Sie, wertes Fräulein Bona, die Post erst viel später erreichen wird.
Ich bin schlicht zu faul, den beschwerlichen Weg, rauf auf den Gipfel des Hausberges, täglich zu bewältigen. Ich bitte um Ihr Verständnis.
Weil also die hiesige Postdirektion für heute keine Öffnungszeiten eingeplant hatte, bin ich ein wenig ins Städtchen geschlendert. Zunächst nur mit der Zielvorgabe: Nudeln kaufen! (Mehr stand auch gar nicht auf meinem Einkaufszettel, den ich extra aufgesetzt hatte, damit ich es nicht vergesse).
Ich schlenderte also meinen Schlendrian und kam am schönsten Autohaus der Welt vorbei! Der örtliche Piaggio-Vertretung nämlich! Heißa Kathreinerle! Dort gab es nämlich diverse Ape!!!
Die Ape, das ist eine Vespa mit Wetterschutzkabine und Ladefläche, quasi ein Lastendreirad. Manchmal sieht man sie auch bei uns daheim in Deutschland. Meist als Werbeträger für Tschianti-Weinhändler oder als mobilde Espresso-Verkaufsstation.
Hier ist die fleissige Biene allgegenwärtig. Die kompakte Bauweise trägt dazu bei und überhaupt ist das Dingens ungemein praktisch und stilistisch gelungen.
Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie ein Bagger den Inhalt einer ganzen Baggerschaufel auf die Ladefläche einer Ape schaufelte. Dann fuhr die Ape wie von der Tarantel gestochen los. Das ging natürlich nur wegen des durchzugstarken 50 cm3 Motörchens, das auf flacher Ebene mit einer Höchstgeschwindigkeit von nahezu 35 km/h aufwartet. Wem das nicht reicht, der kann nachrüsten, entweder aus dem reichhaltigen Zubehörkatalog der italienischen und deutschen Frisierfabriken oder eine Variante mit 600 cm3-Diesel-Stationärmotor, aus indischer Herstellung nach englischer Lizenz. Ich hatte Ihnen ja aus Indonesien mal ein Foto der dortigen gläsernen Produktion geschickt.
Ja, und dann habe ich mir von außen den berühmten Betrieb des Dosenbauers "Maggi" angeschaut. Dabei habe ich was gelernt: "Maggi" spricht man nicht "Maggi" sondern "Madschi". Denken Sie bitte daran, wenn Sie das nächste Mal eine dünne Suppe würzen, oder einen mehr oder weniger bekannten Politiker Ihr Ohr leihen. Apropos Politiker: Im folgenden Brief erzähle ich was über Konrad Adenauer, weil, ich besuche den See von Como!
Ich freu mich schon und verbleibe mit den besten Empfehlungen,
Ihr Eric Prieditis.
... link
Die hat noch nicht mal einen Scheibenwischer, denn dort scheint nämlich IMMER die Sonne, ätsch
... link
... comment
Hochverehrtes Fräulein Bona,
ich war heute am Comer See (gewesen). Aber nur, weil ich dort eine Partie Murmeln spielen wollte, wo das schon Konrad Adenauer gemacht hat, wenn er nicht daheim in Rhonsdorf Rosen wässerte.
In Cardenabbia nämlich. Um es gleich vorweg zu nehmen, ich kam dort nicht an!
Warum?
Das war nämlich so:
Auf der Fahrt dorthin im Linienbus (ja, der mit der "River-Kwai-Fanfare") erzählte mir ein Mann, daß ich mal viel lieber nach Bellagio fahren solle. "Na gut, mein Freund, ich traue Dir und Deinem Rat!" sagte ich zu ihm. Am Fährhafen läste ich sodann ein Billet für Bellagio und wieder zurück.
Ich musste auch nur eine Stunde in der sengenden Sonne Oberitaliens ausharren. Mein lieber Scholli, da nimmt es nicht wunders, daß die Langobarden irgendwann ausgestorben sind. Bei der Hitze, also echt!
Schatten gab es nur am öffentlichen WC-Eingang. Da stand aber bereits wer. Und, ganz unter unst, dort roch es etwas streng.
Mit Schwitzehänden (ich betone: ich entstamme keiner Seefahrernation!) bestieg ich dann den postmodernen Seelenverkäufer.
Und dann fand ich heraus, das Bellagio eine schöne Empfehlung war. Mein lieber Herr Gesangsverein! Lauter Palazzi Protzi im Stil der Jahrhundertwende. Also der zwischen 1899 und 1900. Und alles schön in den steilen Hang hineingemauert. Sollte ich das etwa alles zu Fuß?
Oh, welch' glücklicher Umstand, daß man hierorts nicht nur hübsche Berge, sondern auch einen schmucken "Trenino" besteigen konnte. Der "Trenino" besteht aus einer putzigen Zugmaschine in Form einer kleinen Dampflokomotive. Sage und schreibe drei "Waggons" waren angehängt und mittels diesem Ensemble fuhr ich dann kreuz und quer durch den Ort. Kleine Kinder, die nicht das Glück hatten, mit mir im "Trenino" zu sitzen, haben immerhin uns, den Touristen, zugewinkt.
Herrlich! Zweimal herrlich!
Ad primam:
Die sehenswerte Tour, denn auf Schusters Rappen hätte ich sicherliche weniger als 10% erkundet.
Ad secundam:
Herrlich, daß mich keiner kannte und mit ansehen durfte, wie ich in so einem peinlichen Gefährt mit blinkenden Lämpchen... - ach, lassen wir das!
Nach dieser Rundfahrt bin ich noch durch die Gässchen flaniert und sogar gelustwandelt. Treppauf, treppab bewunderte ich hauptsächlich den Variantenreichtum der Missoni-Produktpalette in den Auslagen.
Die Familie Missoni strickt abens, oder wenn sonst gerade Zeit ist, zwischen Mittagessen und Abendbrot, vor dem Fernseher. Was sie nicht für den Eigenbedarf benötigen, das verkaufen sie in extra dafür bereitgestellten Geschäften. Vielleicht strickt aber auch nur die Oma, wer weiß das schon. Aber wenn man soviel strickt, dann wird das bestimmt schnell fad, immer nur Pullover, Pullunder und AC Milan-Schals zu stricken. Doch der Oma von Missonis fällt immer was originelles ein, um sich die Freude am Stricken zu erhalten.
Zum Beispiel Badeanzüge für die oberitalienische Dame von Welt. Ich hätte mir fast ein Pendant für den Herren zugelegt. Leider trage ich keine Badebekleidung. Wozu auch. Ich gehe ohnehin nicht schwimmen.
Falls Ihnen, wertes Fräulein Bona, an einem Strand dieser Welt, sonnig bestrahlt, ein Herr in langer Beinkleidung, mit Socken und Schuhen an den dafür vorgesehenen Körperteilen begegnet, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß ich es bin.
Vor der Rückreise lernte ich, daß hier in dieser grandiosen Landschaft Italiens die Zeit förmlich stehen geblieben war. Das mag an der hübschen Architektur aus einer anderen zeit gelegen haben oder an ganz anderen Umständen, die sich mir bislang noch nicht erschlossen haben.
Jedenfalls, als ich eine uniformierte Dame am Fährhafen befragte, wann denn meine Fähre ablege und von welcher Ablegestelle, da antwortete sie mir ganz freundlich: "Von hier! In 10 Minuten!" Das fand ich kolossal, auch hier gab es nämlich keinen Schatten! nur der Sonnenschirm einer zum Speiseeisverkaufsstand umgebauten Ape spendete etwas kühles Dunkel. Nun wollte ich aber keineswegs ein Eis nach dem anderen verzehren, um mich dort aufzuhalten.
Sonnenschutz spendete auch der Warteraum der Fährbetriebsbetreibergesellschaft. Dieser war aber ohne Klimaanlage ausgestattet und die Fenster konnte man auch nicht öffnen! Ei der Daus!
Draußen hatte es zwar 451°, aber immerhin wehte dort ein laues Lüftchen. Für die annoncierten 10 Minuten ging das schon in Ordnung, befand ich. (Cliff-Hanger)
Viele Grüße, Eric Prieditis.
... link
Erzählen Sie mal - Sie haben doch sicher nach Georges Villa Ausschau gehalten - wie war die so? ; )
... link
Der Klunie hat mich gar nicht interessiert, ich wollte Adenauers Murmelbahn sehen... ;o)
Aber versuchen Sie doch einmal Ihr Glück:
Moment, gehen wir doch etwas näher ran, aber psssst:
tatsächlich, da wohnt er:
... link
Ürbigens das Hemd auf dem Foto ganz darüber - lachen Sie nicht, aber ich hab ein Papier mit so einem Muster.
Sachen gibts... Und die Osterkarten sollten mal fertig gemacht werden *hust*
... link
... link
Ach, Moment, in Italien zahlt man ja gar nicht mehr mit Lire...
... link
... link
... link
ich sach ma: kommt druff an wer drinsteckt. männer, die sich einen pullover über die schulter bzw. über ihr meist karriertes hemd oder ihr poloshirt legen, sind für frau bona indiskutabel. ;o)
... link
... link
... link
Aber endlich weiss ich jemanden, dem die Muster der Missoni-Pullover gefallen. Dass sich das noch erleben darf.
... link
... link
ähm.... also jedem tierchen sein pläsierchen.
... link
... link
... comment
Liebes Fräulein Bona, ich fahre fort - mit meiner Erzählung: Und tatsächlich, nach weniger als 10 Minuten kam sie, die ersehnte Fähre. Leider mit einem falschen Ziel.
Mit einem lachenden (die Schwitzehände!) und einem weinenden Auge nahm ich es zur Kenntnis. Es waren schließlich noch keine 10 Minuten verstrichen. Da war also noch genügend Luft, zeitlich gesehen.
Dann fuhr die Fähre ab, ohne mich.
Nach geschätzten 30 Minuten fragte ich einen uniformierten Herrn (bestimmt ein Admiral, ich kenne mich da nicht so aus), denn der Dame traute ich nicht mehr, sie hatte mich offensichtlich getäuscht, diese Schlange!
Der freundliche Admiral antwortete nach einem kurzen Blick auf die Versace-Uhr, gefolgt von einem Blick mit einem zugekniffenen Auge gen Himmel: "In ca. 10 Minuten!"
Ich war beruhigt und nahm wieder meinen Platz an der Sonne ein.
Fähren kamen, spuckten Fahrzeuge und Menschen aus, sogen sie schwammgleich auf und verließen den Hafen, um sie sicher über den stürmischen Comer See zu transportieren. Ohne mich, denn diese Fähren hatten zwar alle zweifellos ein schönes Ziel, jedoch nicht das meinige. Nach einer weiteren Stunde hatte ich den Entschluss gefasst, abermals nachzufragen. Es war auch höchste Zeit, denn allmählich ließ mich die Gluthitze vergessen, wohin ich überhaupt wollte.
Ich reihte mich in eine Schlange anderer, bereits länger anstehender Menschen ein, die ich teilweise von der Hinreise wiedererkannte. Sapperlot, dachte ich, vielleicht hat das am Ende den Sinn, die Wartenden zu zermürben und sie dann als Galeerensklaven zu shanghaien - ich wurde schlagartig aus meinen zweifelhaften Gedanken gerissen als ich folgendes bemerkte: Vier (4!!!) Hansel saßen im Verkaufs- und Informationskabuff! Der befand sich im selben Kiosk wie der stickige Warteraum doch im Verkaufskabuff gab es eine Klimaanlage! Das bewiesen die Hemden der Kapitäne: keine Schweißflecken an den Achselpartien. Keiner der vier Bootsmänner fühlte sich zuständig, durch die dicke Panzerglasscheibe den draußen Wartenden seine Aufmerksamkeit zu schenken.
Erst als ein vor mir in der Schlange stehender deutscher Tourist seinen Gewerkschaftsausweis zückte und an die Panzerglasscheibe hielt, kam Bewegung in die Bude der Leichtmatrosen. Übereifrig, möchte ich es nennen, was nun folte. Das man sich gegenseitig um die Arme fiel, das hätte zur Krönung des Ganzen noch gefehlt.
Jedenfalls, das Ergebnis war eine Aussage seitens der Schiffsjungen: 10 Minuten... - Ich weiß nicht, ob Telefonate geführt wurden, ob der Vorsitzende des italienischen Gewerkschaftsbundes persönlich intervenierte, nach 10 Minuten kam die lang ersehnte Durchsage, daß die nächste Fähre mein Reiseziel hätte. Zwar mit einem Zwischenstopp, aber das war mir mittlerweile völlig egal.
Ich war schwer davon beeindruckt, was ein Mitgliedsausweis einer deutschen Gewerkschaft so alles bewirken kann. Daheim werde ich mir vielleicht mal so ein Antragsformular durchlesen. Scheint ja besser zu sein als eine Reiserücktrittsversicherung. Wahrscheinlich hat dieser besagte Ausweis nicht für die Bereitstellung einer Fähre gesorgt. Höchstens für die Auskunftsfreudigkeit. Bestimmt haben mich auch all jene nicht belogen, als es bereits zuvor hieß: "10 Minuten". Eventuell fuhren alle vorherigen Fähren mit Zwischenstopp zu meinem Ziel. Es wurde halt nicht explizit erwähnt... Oder?!
Aber so ist das mit uns Deutschen: "Hm, die Fahrkarte gilt vielleicht nur für die direkte Fahrt? Wenn ich über ein Zwischenziel fahre, auch wenn ich dort nicht aussteige, muss ich dann nachlösen? Wieso sprechen die hier kein deutsch?" etc.
Wohlbehütet in meinem Rustico angekommen, beendete ich den Tag, - es war wohl schon so gegen 18.00 Uhr, mit der peinlichst genau exerzierten "Hermann-Hesse-Hommage", welche mir bereits auf so vielen Reisen so mächtig viel Freude gespendet hatte: "Von-der-Terrasse-aus-in-die-Gegend-gucken" Und zwar in der mir lieb gewordenen Reihenfolge: Gegend links, Gegend geradeaus, Gegend rechts und Gegend - Sapristi! Die Hauswand!
Ach, ich lerne es noch. Irgendwann...
Liebste Grüße sendet Ihnen,
Fräulein Bona,
Eric Prieditis.
... link
... link
... link
... comment
"Hesse! Gerade der!", vielleicht denken Sie das nun, wertes Fräulein Bona. "Naja, was denn sonst?" antworte ich ungefragt. Ich könnte stattdessen natürlich auch die Straßennahmen studieren.
Wie die Straßen bei uns heißen, sollte bekannt sein. Vielleicht gibt es Ausnahmene, bzw. Unterschiede dies- und jenseits der Elbe. Eine Ernst-Thälmann-Allee wird man entlang der deutsch-niederländischen Grenze wohl kaum finden. Dort zählen andere Werte!
Und so ist das auch hier. die Straßen tragen die Namen von Märtyrern der Heiligen katholischen Kirche. Oder von Päpsten, die noch nicht heilig sind, aber bestimmt bald.
Manchmal findet sich auch der Name Viktor Emanuel ll. Der ist auch nicht heilig, zumindest nicht offiziell Aber er ist hier sehr beliebt, weil er in Mailand eine Einkaufspassage gebaut hat. Ganz alleine und ohne Fördergelder der EU!
Zurück zu Hermann Hesse,
Ihr
Eric Prieditis.
... link
... link
... comment
August (Ende) 2011
Liebes Fräulein Bona,
heute wurde ich leibhaftiger Zeuge und aktiver Teilnehmer am 45-Milliarden-Sparpaket von Silvio Berlusconi.
Der Strom fiel aus!
Mehrere Stunden habe ich damit verbracht, wie Hermann Hesse mit Strohhut bedecktem Kopf und einer Wolldecke auf den Knien, auf der Terrasse sitzend bei nunmehr 481° die Speiseeisvorräte zu verzehren.Mit vollem Bauch grüßt Sie, Eric Prieditis.
... link
... link
... comment
Liebstes Frl. Bona,
heute erreichte mich per Telegramm die Meldung, daß Wilhelm Busch ein zweites Mal verschieden ist. Und das sage ich, obwohl auch in diesem Leben aus mir kein Anhänger der Wiedergeburtslehre wird.
Wetter und kacken soweit gut,
Ihr Eric Prieditis.
PS: Heute ist eindeutig mehr Lametta!
... link
... comment
... link
Danke fürs Abschreiben, Teilen und so hübsch in Szene setzen!
... link
... comment