Dienstag, 21. Juli 2009
N°12 | Kunstleer goes Bachelorette of Kulturgeschichte.
Heute endlich mit Urlaubsbasisdaten.

Wetter und kacken: gut.

Zur weiteren Zerstreuung hat Prieditis Möwen mit Steinen beworfen.

© Prieditis. Aquarell auf Karton. 16.07.2009.

Hochverehrtes Frl. Bona,

die Ereignisse überstürzen sich und mich ebenfalls. Heute morgen habe ich zunächst, wie eingeplant, zu meiner Zerstreuung die Möwen mit Steinen beworfen, als der brave Jean Gutknecht ganz aufgerecht und Hände wedelnd zu mir an den Strand kam. Guilliou habe seine Meinung geändert und wolle sich bereits heute mit mir treffen. "Äh und die Möwen?", dachte ich, doch die Suche nach Buckenhüskes ging vor!
Guilliou empfing uns recht freundlich. Er sah schon etwas käuzig aus. Trotz Sonnenschein trug er ein Flanellhemd, grob gestrickte Socken (der olle Ökoschlunzensockenterrorist! - Anm. d. Bona) , dazu Sandalen und eine alte Baseballkappe. Seine Brauen verdeckten fast die blauen Augen und sein Gebiß lag vermutlich noch auf dem Nachttisch. Das, was permanent um seine, meine und Gutknechts Beine wuselte, hörte auf den Namen "Titou" und war wohl ein Hund. Ich kam auf den Grund unseres Besuches zu sprechen. Als ich ihm versicherte, daß es mir nur um kunstgeschichtliche Informationen ginge, verlor er seine Schüchternheit und wurde geradezu redselig. Herr Guilliou erzählte, daß er ab den 1960er Jahren auf diversen Trödelmärkten diverse Gegenstände für seine diversen Ferienhäuser zusammengeklaubt habe. Darunter wären auch einige Bilder gewesen. Im Laufe der Jahre hätte er das ein oder andere Bild durch die Werke dankbarer Gäste (ich berichtete) ersetzt.
"Ja, wie jetzt? Ersetzt?!?" - "Oui (gesprochen: "Wä")!" Die alten Bilder ohne bretonischen Bezug hätte er sukzessive auf diversen Trödelmärkten an diverse.... etc.
Frau Bona! Sie können sich bestimmt vorstellen, wie mir zumute war.
Der freundliche Herr Guilliou versuchte mich zu trösten und zeigte mir ein dickes Fotoalbum. Was für ein Kabenzmann von Foliant, dazu staubbedeckt. Darin seien, auch zu Werbezwecken, sämtliche Fotos seiner Häuser, inkl. Inventarliste. Ich könne ja mal einen Blick riskieren, bei einem lecker selbstgebrannten Appelschnaps. "Na gut", dachte ich, "ein Auge riskier' ich!" und meinte den Schnappes. Das Fotoalbum war wirklich toll! Ein schönes Thema für eine Diplom... öh für eine Bachelor oder Master of Kulturgeschichte. Oder als Semesterarbeit, eine Handvoll Credits wert... Credits - hahaha. "Der kulturgeschichtliche Wandel des Fremdenverkehrs im Pays Bigouden seit 1960 anhand fotografischer Aufnahmen des Interieurs der Ferienhäuser eines Herrn Guilliou (und seinem Hund Titou)" - Hochschule, Matrikel-Nr., fertig - hehe...
Da hab' ich also geguckt und geblättert, später auch einäugig, wg. der visuellen Verdopplung des Gesehenen durch den Schnappes, Sie verstehen...

Es grüßt Sie, morgen wieder mit beiden Augen, Ihr
Eric Prieditis.


Keine weiteren Fragen, ich freu mich auf Morgen. =)


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Sieht eher nach nem Pelikan aus.
Aber es ist gut wenn Leute das wesentliche auf den Punkt bringen :-)

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die briefe zu den kleinen kunstwerken waren gelungen. sehr abwechslungsreich und es gab immer etwas zu schmunzeln, lachen, feixen, freuen.

und du hast recht. der schnabel... mamamöwe hatte bestimmt was mit nem pelikan! :)

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ein Pelikan, meinen Sie? Hm, naja, aber auf die Entfernung... Kollateralschaden... ;o)

Es gab auch Papageien, aber die waren zu ulkig, wirklich...

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huiuiui, furchtlos äh skrupellos!

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zu den Briefen:

Das war ja schon so angedacht, das Text und Bild zusammengehören...so...irgendwie so...

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hätte ich sie veröffentlichen können dürfen sollen? das könnte ich nachreichen. :)

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vornehmlich waren die Briefe ja für Sie persönlich geschrieben.
"Ich weiß nicht ob Sie können aber wenn Sie können dürfen Sie!" - um den netten Apotheker mit langen Haaren und Knitterlook-(Leinen knitter nämlich edel!) Bekleidung ein weiteres Mal zu bemühen =)

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eben. ich fand es schon persönlich. darum zögerte ich, was mein können äh dürfen angeht. höhö. ich habe daher nur auszugsweise zitiert oder kleinere teile in eigenen worten wiedergegeben. die bilder erschliessen sich natürlich besser durch die urlaubserlebnisschilderungen. na dann werde ich später mal den postberg abtippen. der scanner hat leider mit projektbeginn seinen dienst quittiert. hmpf.

es liegt vermutlich am treiber, denn der treibt mich zur weißglut!

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Die Zusammenfassungen finde ich durchaus gelungen...
NOCH haben Sie ja auch nicht alles gelesen ;o)

aber ich verrat nix!

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haben sie eigentlich einen tag ausgelassen? den zwölften?

ich auch nicht. :-))

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öh, sonntags, glaube ich.

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puh!
äh, ächz, äh fertig! fix und kopfdröhnfertig.
das abtippen macht nur ein bruchteilsovielsfreude wie lesen!

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huch, das war ja eine echte Fleißarbeit...

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jupp! bin gerade beim groben korrekturlesen.

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ich bewundere Ihre Fähigkeit, meine Handschrift zu entziffern ;o)

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