Montag, 17. Januar 2011
N°6 | Eric Prieditis


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1/1/2011
Prosit Neujahr, wertes Frl. Bona!

Die Aktion des Neujahrstages, die ich Ihnen als erstes berichten möchte, weil sie so sensationell ist: Ich habe erstmals selbstständig im dichten Verkehr, auf einer Hauptstraßenkreuzung, todesverachtend die Straßenseite gewechselt! Ganz allein! Sogar mehrfach, weil ich Gefallen daran fand. Einfach losgehen und zwischen den Autos und dahinsausenden Mopeds die Straße queren. Nach dieser Übung sollte es mir nunmehr auch möglich sein, einen Hula-Hoop-Reifen länger als 2 Umdrehungen...

Ein Nachtrag zur Neujahrsnacht: Gegen 0:30 h war es viel ruhiger als zur gleichen Uhrzeit an den Tagen zuvor. Kein Wunder, die Böller waren ja bereits in der Vorwoche allesamt gezündet worden. Dies war die erste Nacht, in der ich nicht an die Kriegstagebücher von Ernst Jünger erinnert wurde. Soweit der Bericht zur Sylvester-/Neujahrsnacht.

Zu meinem Erstaunen erwachte ich völlig ohne jedwede Spur eines Haarspitzenkathars (Kater) am 1.1.11 um 7.00 h morgens. Es gab dennoch eine frappierende Ähnlichkeit zu unserem heimischen Neujahrstag. Er verläuft hier ganz so wie bei uns. Nämlich gar nicht. Er findet nicht statt. Damit meine ich, daß er sich ganz schön in die Länge zieht. Daheim hätte ich wahrscheinlich bis zur Tagesschau im Bett gelegen.

Hier hatte ich bereits am späten Nachmittag eine Verabredung mit Nyoman, dem Drittgeborenen. So, wie man in Schottland Burgen besichtigt, so verhält es sich vor Ort mit den Tempeln. Diesmal war es einer, der im Wasser steht. So eine Art Mt. St. Michel.

Um die Zeit zu überbrücken, zählte ich die Blätter des Frangipanibaums. Ich war fast fertig, als Nyoman am Portal, unten am Ende der Bananenallee, zaghaft mit dem Hammer die Glocke schlug. Ich ließ den Frangipanibaum Baum sein, trotz des Wissens, daß er morgen bereits einige Blätter weniger haben würde, merkte mir aber die Stelle, an der ich mein Zählen unterbrach.

Der Tempel, so wie das ganze Eiland, was sehr geduldig und erwartete mein Erscheinen. Es wollte nämlich die gesammte Bevölkerung dorthin und noch viele andere Menschen auch. Wir reihten uns also ein in die Schlange der Wartenden.

Es ist schon ein Stück Komik dabei. Vor etwas mehr als 20 Jahren stand ein Teil unserer Bevölkerung noch für Brot oder Jeans in der Schlange. Ich hingegen für ein kostenloses Stück Natur. Naja, fast kostenlos. Der Eintritt zur Anlage betrug 0,90 Euro. Nyoman ließ mich am Eingang aussteigen.

Wieder traf mich dieses beeindruckende Erlebnis, von 18° auf 34°C in einer Sekunde, wie der Schlag und taumelnd durchschritt ich (diese verflixt hohen Stufen!) den Eingang zum Tempelbezirk. Nyoman konnte mich leider nicht stützen, denn er suchte noch einen Parkplatz (Kurz vor unserem Wiedersehen hatte er einen gefunden).

Der Weg vom Eingang zum eigentlichen Tempel war gesäumt von Tünnef-Händlern, ganz so, wie es auch bei unseren Wallfahrtsorten üblich ist. Unter anderem gab es: Maiskolben, Hähnchenfleischspieße, andere Spieße, die über, zuvor in Benzin getränkte, Kokosnussschalen geröstet wurden. Auch Froschschenkel, so groß wie die von Hähnchen, sowie weitere Köstlichkeiten, die in keinem Michelin zu finden sind. Ich kaufte lieber eine Flasche Wasser (versiegelt).

Neben mir entdeckte ich in der unüberschaubaren Menge der 200.000 Besucher noch weiter 5 oder 7 Langnasen. Kein Wunder also, daß sich mein Fortkommen verzögerte, da ich ständig für irgendwelche Lichtbildaufnahmen zur Verfügung stand. Letztenendes war mir der allgemeine Auflauf, sowie das Interesse an meiner Person zu groß und ich verließ die beeindruckende Szenerie.

Zudem bemerkte ich, daß sich evtl. eine Veränderung der Reisebasisdaten einstellen würde, die nicht mit dem Wetter zusammenhing.

Beste Grüße, Eric Prieditis


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Nein, angekommen? Wie viele waren es?

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Wollten Sie nachweisen,
daß er Wickert seinerzeit doch nicht geschwindelt hat beim Überqueren der Place de la Concorde? Zumal da noch ein bißchen weniger losgewesen sein dürfte.

Zunehmend verstärkt sich mein Eindruck, Sie wollten der jüdisch-christlichen Leidkultur von der Fahne gehen – bei diesen vielen Tempelgängen. Auch die Physiognomien und Appendixe der Spielkartenkönige nahmen so andersartige und -geistige Züge an.

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An Zicky-Wicky
dachte ich tatsächlich. Aber nachweisen wollte ich nichts. Lediglich die andere Straßenseite erreichen.
Es gibt dort zwar Zebrastreifen, doch hat sich den Verkehrsteilnehmern deren Sinn noch nicht erschlossen. Ampeln gibt es nur auf den Hauptstraßen der Hauptstadt, an wirklich neuralgischen Knotenpunkten. Das war mir zu weit.
Solange man es dort mit einheimischen Verkehrsteilnehmern zu tun hat, ist das auch kein großes Ding (wenn man sich die ersten fünf Male überwunden hat). Gefährlich, so richtig gefährlich, sind die Touristen, die mit den schlecht gewarteten Mopeds nicht zurechtkommen...

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Auf die Spiele
gehen Sie gar nicht ein – so sehr ich Ihre zwinkernd-wickerige Antwort auch dankend genieße. Das Ignorieren der kulturellen Problemata, sei's drum.

Für die eigentliche Problematik gehe ich denn auf eine andere Seite.

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Reis und Spiele
(mir kam wichtige Post ins Haus, da musste ich kurz unterbrechen)

Ich möchte nicht zuviel verraten, da noch ungefähr 6 oder 7 Briefe unterwegs sind. Darum nur kurz zu den Tempeln: Die gibt es überall und sind teilweise sehr sehenswert. Häufig auch jene, die aus Sichtbeton gestaltet wurden. Dazu habe ich mich in den noch ausstehenden Briefen geäußert. Ich bitte um ein wenig Geduld.

Die Karten:
Mir selber nicht mehr so richtig nachvollziehbar, kam ich auf den Gedanken:
"Der Runge, der alte Esoterikmaler, der hat der Welt was wirklich wichtiges hinterlassen! Nämlich die gespiegelten Spielkarten!",
deren Erfinder er wohl war.
Und weil ich auf eine sehr spirituelle Insel, deren Spiritualität furchtbar praktisch ausgeübt wird, mich begab, fand ich den Zusammenhang gegeben.
Ausführlicher steht das, so meine ich zumindest, in einem der, Sie ahnen es, reisenden Briefe.
Geben wir der Post noch ein wenig Zeit.

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@ prieditis

gestern erreichten mich tatsächlich drei briefe aus dem vergangenen jahr!

22. & 23. & 24.
ich schlage vor, diese überfälligen minibrieflein als kommentar unter N°1 zu posten? der vorständigkeithalber? was meinen sie? darin wird auch der runge-zusammenhang skizziert.

ach und heute trudelten gleich noch zwei ein und so wird die seite des schlimmen urlaubs mit flutlicht erhellt. *schluck

ihre briefe reduzieren sich plötzlich so auf die erschreckenden basisdaten.

es geht ihnen doch mittlerweile hoffentlich entschieden besser als bspw. uns porno*chen cora?

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Welch ein Stück Glück!
Ich glaubte Briefe mitsamt Postillon bereits in einem Fischbauch. Man weiß ja nie, wie sicher so ein Klepperboot den Ozean überqueren kann.

Ihr Vorschlag mit der Veröffentlichung klingt gut. Außerdem sind es schließlich Ihre Briefe, da dürfen Sie das ohnehin. ;o)

Bezüglich des Bali Belly kann ich sagen, daß es bereits auf dem Rückflug keinerlei Probleme mehr gab.
Ich möchte mir auch gar nicht vorstellen, wie es anders gewesen wäre.

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Heckenschütze
(c) eric prieditis

Ich bin nicht näher ran, es wurde gebetet, da wollt ich nicht stören...

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allein das satte grün erqickt den augapfel! *sabber

wo ist denn das? pura tanah lot?

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Ach, dort gibt es so viele davon
... aber ich glaube, Ihre Vermutung stimmt ;o)

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Jetzt fällt es mir wieder
ein:

Als ich mit Nyoman über das Ziel sprach, schwirrte in meinem Kopf der Name "Pura Kader Loth" herum. Ulkig, nicht wahr?
Pura heisst übrigens Tempel und ist für jedes Haus obligatorisch.

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sie haben ja mal phantasien, huiuiui. hihi.

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Ein Foto von hinter der Hecke
(c) eric prieditis
200000 Besucher (Detail)

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schwupp, weg isse, die mystik.

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Das Foto spricht diese Sprache, da haben Sie recht. Ich möchte aber auch darauf hinweisen, daß der dortige Kalender aus 210 Tagen besteht. Die Zahl der religiösen Feiertage beträgt 200. Somit ist die Mystik allgegenwärtig und ein Bild wie dort oben eher eine (willkommene) Abwechslung ;o)

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