Mittwoch, 1. November 2006
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Oft meinen wir einen Menschen zu lieben und
wollen ihn doch in Wirklichkeit nur besitzen.
Obwohl wir häufig Liebe mit Begierde verwechseln,
ähneln sich die beiden überhaupt nicht,
ja, sie könnten gegenteiliger nicht sein.

So will Begierde nehmen, Liebe aber geben.
Begierde will haben, in Besitz nehmen,
bestimmen und zu eigen machen,
Liebe will sich verströmen, sich ausbreiten,
geteilt werden und frei machen.
Begierde will sich einverleiben, Liebe will sich verschenken.
Begierde will sich sicher sein, Liebe möchte sich überraschen lassen.
Begierde denkt "Ich", Liebe fühlt "Wir".
[...]


Manfred Miethe

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